Der Name des Kunsthandwerks leitet sich vom verwendeten Stickmaterial ab: dem Kiel der Pfauenfedern. Pfaue verlieren ab und zu eine Feder und fiedern sich einmal im Jahr komplett. Die Federn werden eingesammelt, der Kiel in feine Fäden gespalten und mit einer Ahle in vorgestochenes Rindsleder eingezogen. Erzeugt wurden Federkielobjekte früher in erster Linie von Riemer*innen, aber auch Handschuhmacher*innen und Sattler*innen. Die Hauptbedeutung der Federkielstickerei lag in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in der Anfertigung von Dekoration für die Tracht, insbesondere wichtig für die Träger von Lederhosen oder dem Leibgurt. Eine solche Tracht war ein beträchtliches Statussymbol. Die kunstvoll gefertigten Trachtengurte konnten den Gegenwert eines Pferdes erreichen (das ist heutzutage mit dem Preis eines Kleinwagens zu vergleichen, tatsächlich kann auch ein heute gefertigter Trachtengurt entsprechende Preise erreichen). In Österreich wurde das Federkielsticken im Jahr 2019 in die Liste des immateriellen Kulturerbes aufgenommen.