Drachenblut (Sanguis draconis)

ist ein rotbraunes Naturharz, das von verschiedenen Pflanzen gewonnen wird. Es wurde und wird sowohl als pflanzliches Heilmittel (Phytopharmakon) als auch als Beschichtungsstoff und Farbstoff genutzt.

Zum Beispiel kommt Daemonorops-Drachenblut (Ostindisches Drachenblut) aus Südindien, Borneo, Sumatra und von den Molukken. Das Harz befindet sich in spröden Schichten, die dachziegelartig an der Oberfläche der unreifen Früchte angeordnet sind.

Dieses karminrote Harz war bereits in der Antike sehr geschätzt und fand Anwendung als Färbemittel für Lacke, Zahnpasten, Pflaster und Tinkturen. In China wurde es zur Färbung von Möbeln, Papier und Plakaten verwendet.

Äußerlich wurde Drachenblut bei Skorbut und in der Wundbehandlung als Antiseptikum eingesetzt, während es innerlich bei Durchfall und Atemwegserkrankungen Anwendung fand. Es diente auch als Räucherwerk und wurde in der Einbalsamierung verwendet. Zudem fand das Harz Verwendung in Salben, etwa zur Behandlung von Syphilis. Obwohl seine medizinische Bedeutung heute weitgehend verloren gegangen ist, wird Drachenblut in der chinesischen Medizin nach wie vor genutzt. Im Mittelalter, wie im „Circa instans“ beschrieben, wurde es als Fälschung von Medikamenten durch Gartenkümmelpulver ersetzt.